Schreib werkstatt in Wannsee
Einblicke und Ausblicke
Schreibwerkstatt in Wannsee
Einblicke und Ausblicke
24. September 2024
Heute möchte ich euch ein wenig mehr über die Arbeit in meinen Textwerkstätten erzählen. Erstens, wo finden sie statt? Zweitens, wer kommt? Drittens, worüber sprechen wir? Viertens, was erwartet euch.
Fragen über Fragen, die es zu beantworten gilt. Die einfachen Dinge zuerst: Wo findet es statt. In Wannsee, im Schreibhaus Berlin. Die genaue Adresse erfahrt ihr, sobald ihr euch angemeldet habt. Die Kurse sind auf vier Teilnehmende begrenzt. Da wir nur zwei Tage Zeit haben und ich genügend Raum für alle eingereichten Texte und für alle mitgebrachten Gedanken über das Schreiben haben möchte, hat sich diese Anzahl bewährt.
Natürlich sind auch Menschen willkommen, die nicht mit einem Text im Gepäck, sondern mit Gedanken im Kopf anreisen, die sie erst zu Papier bringen möchten.
Bei der Anmeldung gibst du einfach an, ob du einen Text innerhalb der Gruppe besprechen möchtest, oder nicht. Je nach deinen Wünschen und Fragestellungen an das Schreiben, die du mir vorab in einem kurzen Gespräch oder einer Mail mitteilen kannst, gestalte ich die thematischen Schwerpunkte des Workshops, die neben den Textbesprechungen Raum finden.
Hier ein paar Eindrücke vom Schreibhaus Berlin
Die Kosten für meine Kurse belaufen sich auf 180 Euro
Kurt Drawert beschreibt in seinem Buch „Schreiben. Vom Leben der Texte“ eine Literaturwerkstatt als geschützten öffentlichen Raum, in dem Texte vor ihrer eigentlichen Veröffentlichung einer Gruppe von Lesern vorgestellt werden, die eines verbindet: Sie treten dem Text neutral entgegen. D.h. sie kennen weder den Autor, noch dessen Geschichte. Und genau davon lebt dieses Format.
In der Regel legen wir Schreibende unsere im Entstehen befindlichen Texte, Freunden und Vertrauten vor, die natürlich niemals, genau wie wir selbst, einen unvoreingenommenen Blick auf das Geschriebene haben können, weil sie zu viel von uns wissen und Textlücken automatisch mit ihrem Verständnis füllen.
Diese neutrale Perspektive der Gruppe ist das große Geschenk einer Schreibwerkstatt und auch all jene, die noch keinen Text, sondern vielleicht ihre Gedanken über das Schreiben teilen möchten, profitieren davon. Denn ganz sicher wird niemand ohne einen Textanfang oder ein Textfragment nach den zwei Tagen nach Hause gehen.
Beide Tage sind in einen jeweils dreistündigen Vormittagsblock und einen Nachmittagsblock gegliedert. Wenn man möchte, steht jedem Teilnehmenden ein Block als Raum für den eigenen Text, inklusive Feedbackrunde zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Mittagspause mit Suppe für alle, die möchten und einem Spaziergang im Wald, der direkt gegenüber der Straße beginnt. Natürlich kann die Pause auch zum Rückzug genutzt werden.
Immer eingeflochten in unsere Gespräche und Diskussionen sind Themen rund um das Schreiben und Literatur. Gibt es innerhalb der Gruppe weniger eingereichte Texte, werden entsprechend mehr Schreibübungen und inhaltliches Arbeiten angeboten. Dabei geht es unter anderem um
- Übungen zur Figurenentwicklung
- Zeichnen und Schreiben
- Einsprechen und hören eigener Texte. Was beobachten wir?
- Erarbeiten von Strategien, um unsere eigenen Texte zu lektorieren?
- Was verraten uns unsere Lieblingsbücher? Die vier Ebenen eines Textes.
- Wichtig und oft schwierig. Was macht ein guter Dialog aus?
- den eigenen Text laut vorzulesen
- und und und.
Zuallerletzt noch ein paar Worte zu Kritik. Natürlich ist es Sinn und Zweck einer Literaturwerkstatt Kritik zu üben. Kritik, die daran interessiert ist, den Text besser zu machen und die Potentiale des eigenen Schreibens ganz auszuschöpfen. Doch das muss immer konstruktiv geschehen. In allen Fällen bieten meine Werkstätte einen Schutzraum für alle Teilnehmenden, auch wenn wir aneinander und miteinander wachsen möchten.